Liebe Leserinnen und Leser,
Erasmus+ nimmt an den Hochschulen eine immer größere Rolle ein – vom Volumen wie auch den Fördermöglichkeiten. Die seit 2021 laufende Programmgeneration von Erasmus+ hat neben einem fast verdoppelten Budget von 28 Mrd. Euro ebenso ganz neue Wege und Chancen zur strategischen internationalen Kooperation und Ausrichtung geschaffen. So steht es Hochschulen beispielsweise nunmehr frei, bis zu 20 Prozent ihrer Erasmus-Mittel für die Mobilitäten von Studierenden und Hochschulmitarbeitenden in Länder außerhalb des Erasmus-Raums zu verwenden; Promovierende können in noch größerem Umfang als bis 2020 gefördert werden, nämlich bis zu 12 Monate und das weltweit; und schließlich erlauben Blended Intensive Programmes (BIPs) die gemeinsame thematische Arbeit zum Beispiel in Seminaren mit physischen Treffen bei digitaler Vor- und Nachbereitung. Dieses Format ist gleichfalls weltweit geöffnet, wenn auch eingeschränkt.
Bedeutung von Erasmus im Hochschulbereich
Dadurch verändert sich die Rolle des Erasmus-Programms sowie der Koordinatorinnen und Koordinatoren in den Hochschulen. Diesen Veränderungen gehen wir im vorliegenden DAADeuroletter mit dem Titel «Erasmus+ an meiner Hochschule» nach. In mehreren Beiträgen beleuchten wir verschiedene Förderoptionen, ihre Einsatzmöglichkeiten und ihren Nutzen, aber auch die damit einhergehenden Herausforderungen. Das geschieht aus der Sicht der Nationalen Agentur sowie in dieser Ausgabe – mehr noch als sonst – aus Sicht der Hochschulen und Hochschulbeschäftigten, die anschaulich ihre je unterschiedlichen Erfahrungen darstellen. Damit möchten wir Impulse geben, inspirieren und einen Beitrag dazu leisten, diese neuen Elemente in den Hochschulen und unter den potenziellen Zielgruppen noch bekannter zu machen – denn das ist die Voraussetzung für ihren verstärkten Einsatz und ihre strategische Nutzung zur Internationalisierung. Erasmus+ mit seinem vielfältigen Angebot kann hier eine entscheidende Rolle spielen!
Fortschritt durch Wandel
In weiteren Beiträgen werfen wir unter anderem einen Blick auf die von Erasmus+ vorangetriebene digitale Transformation der (Verwaltungs-)Prozesse und Strukturen an deutschen Hochschulen, berichten über Aktivitäten im Kontext von Erasmus+ und bieten Eindrücke von der in Magdeburg durchgeführten Erasmus+ Jahrestagung 2023. In 2 Beiträgen schildern außerdem Mitarbeitende des Hessischen Ministeriums für Kunst und Kultur beziehungsweise des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft Maßnahmen, die sie zur Unterstützung von Erasmus+ und EU-Aktivitäten ihrer Hochschulen ergreifen, ihre Beweggründe und den Mehrwert.
Bleibt für mich an dieser Stelle noch der Hinweis auf das Interview in der Reihe über Erasmus-Alumnae und -Alumni. Ich freue mich ganz besonders, dass wir dafür Professor Dr. Patrick Cramer gewinnen konnten, den seit Juni 2023 amtierenden Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft. Er ging 1992 mit Erasmus nach Bristol – ein Aufenthalt, der ihn, so erzählt er, nachhaltig geprägt hat.