Editorial

Erasmus+ Bewegt Menschen. Bewirkt Fortschritt.
Lesezeit: 2 min
Foto von Dr. Stephan Geifes
Dr. Stephan Geifes 
© Susanne Reich/NA DAAD

Liebe Leserinnen und Leser,

Erasmus+ wirkt auf vielfältige Art und Weise – auf Einzelne, die Hochschulen, die Wirtschaft wie auch die Gesellschaft als Ganzes. Über die Jahre ist der Impact des Bildungsprogramms in verschiedenen Studien immer wieder belegt worden. Die Beiträge in der Ihnen vorliegenden Ausgabe unseres DAADeuroletters bieten dafür weitere spannende Beispiele.

Beispiele für die Wirkung von Erasmus

Den Anfang macht ein Interview mit dem Erasmus-Alumnus und ESA-Astronauten Matthias Maurer, der seine Zeit als Austauschstudent im englischen Leeds Anfang der 1990er-Jahre als «Initialzündung für weitere Auslandsaufenthalte» bezeichnet und als ersten wichtigen Schritt für seine Karriere sieht, die ihn bis auf die International Space Station geführt hat. «In England habe ich gelernt,» so erinnert er sich, «wie man mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis, mit einer anderen Sprache, klarkommt. Das hat für mich den Weg gezeigt, wie man in einem vereinten Europa zusammenleben kann.»

Nach 7 teils sehr persönlichen Reflexionen über Erasmus, in denen deutlich wird, welche positiven und weitreichenden Folgen für die Lebens- und Karriereentwürfe das Bildungsprogramm haben kann, beleuchten wir für Sie in mehreren Beiträgen in der laufenden Programmphase eingeführte Neuerungen. Dazu zählen die Blended Intensive Programmes (BIPs), Fördermodule für inklusivere und nachhaltige Mobilität, die durch die NA DAAD umgesetzten Schritte zur Verbesserung der Zugangschancen von benachteiligten Gruppen zu Erasmus+ und die Europäischen Hochschulen. In allen Fällen zeigt sich: Die Programmlinien und Maßnahmen greifen! Sie werden nachgefragt und zeigen Wirkung.

Gute Gründe zum Feiern!

Das gilt gleichermaßen für Erasmus Mundus, die Aktion zur Förderung gemeinsamer transnationaler Masterstudiengänge, die 2024 ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. Aus Anlass des Geburtstags der seit 2021 zu den Partnerschaften für Exzellenz zählenden Förderlinie haben wir diese Leuchttürme der Internationalisierung eingehender betrachtet und bei 2 deutschen Hochschulen nachgefragt, was Erasmus Mundus für sie bedeutet. Die Antworten sind eindeutig: Es ist ein zentraler Baustein der internationalen Ausrichtung, die weit über die Studiengänge hinaus in die Hochschulen strahlen.

2024 gibt es aber noch ein weiteres Jubiläum, an das wir ebenfalls entsprechend erinnern. Vor 25 Jahren beschlossen Hochschulministerinnen und -minister aus 29 europäischen Ländern im italienischen Bologna, dem Sitz der ältesten Universität in Europa, die Schaffung eines einheitlichen Europäischen Hochschulraums. Diesem gehören heute aktive 47 Mitgliedstaaten an. Wir blicken zurück auf diese größte, heute allgemein als positiv angesehene Umwälzung der europäischen Hochschullandschaft. Laut einer aktuellen Studie der European University Association erachten übrigens 98 Prozent der Hochschulen des Bologna-Raums Erasmus+ als sehr wichtig für ihre Arbeit.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen wie immer eine anregende Lektüre!

Ihr Stephan Geifes
Direktor der Nationalen Agentur für Erasmus+ Hochschulzusammenarbeit im DAAD