Wie erreicht man die Zielgruppen? Und wie groß sind sie?
Nach ein paar Minuten sind wir wieder im Büro von Silke Viol. Wir kommen auf die derzeitigen Herausforderungen für die Erasmus+ Arbeit in Dortmund zu sprechen, gerade im Hinblick auf Inklusion und Vielfalt. «Die Strukturen für eine individuelle Betreuung sind vorhanden. Sie greifen, wenn es konkrete Fälle bei Studierenden, Graduierten und Lehrenden gibt, die eine besondere Förderung benötigen», stellt Silke Viol fest. «Mit den neuen finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten haben wir zusätzlich einen größeren Handlungsspielraum erhalten. Die Frage ist: Wie erreichen wir die entsprechenden Zielgruppen besser, bei uns in Dortmund beispielsweise Studierende aus nicht akademischem Haushalt oder berufstätige Studierende, wenn wir nicht nur die, die sowieso ins Ausland gehen wollen, mit einem höheren Stipendium ausstatten wollen?»
Das Beratungsangebot sei vielfältig und groß. Es reiche von Gesprächen – individuell vereinbart oder im Rahmen von offenen Sprechstunden, Präsenz oder online – über Mails bis hin zu Infoveranstaltungen, abrufbaren Aufzeichnungen solcher Veranstaltungen und Videos zu einzelnen Themen, zum Beispiel Studium im Ausland oder Auslandsaufenthalte für Englisch-Lehramtsstudierende. Laura Hope, mit der sie ja noch vor unserem Besuch gesprochen habe, sagt, dass speziell Videos sehr gut ankämen. Dadurch habe sich auch der individuelle Beratungsaufwand merklich reduziert. Tatsache sei aber ebenfalls, räumt Silke Viol ein, «dass wir nicht wissen, wie groß die potenziellen Zielgruppen wirklich sind. Die TU Dortmund erfasst nicht, wie viele Studierende mit Behinderung, chronischer Erkrankung oder Kind eingeschrieben sind. Genauso wenig wissen wir, wie viele nebenbei arbeiten oder aus einer nicht akademischen Familie stammen. Uns geht es da wie eigentlich allen deutschen Hochschulen oder zumindest den meisten.»